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Katarakt – Grauer Star

Katarakt ist eine Erkrankung, von der auch viele Menschen betroffen sind, fast alle über 65jährigen leiden darunter. Mehr als 300.000 Menschen werden jährlich in Deutschland mit dieser Diagnose operiert. Als medizinischer Fachbegriff bezeichnet Katarakt den „Grauen Star“, ein Begriff, der für jede Trübung der Linse am Auge verwendet wird.
Das Wort Katarakt ist griechischen Ursprungs, es bedeutet Wasserfall, denn früher glaubte man, dass die graue Farbe in der Pupille eine geronnene Flüssigkeit sei. Im Deutschen bildete sich aus dem sichtbaren Grau der Pupille und dem starren Blick der Erblindeten die Bezeichnung „Grauer Star“.
Heute weiß man, dass die intakte Linse des Auges durchsichtig ist, um ein klares Bild zu erhalten und so weich und flexibel, dass sie von einem kleinen Ringmuskel am Auge bewegt werden kann, so erhalten die Bilder ihre Schärfe. Möglich werden diese Funktionen durch das Gleichgewicht der Linsenproteine und der der inneren Linsenflüssigkeit. Verändert sich deren Zusammensetzung (z. B. durch das Alter), so kommt es zu einer vermehrten Ansammlung von Flüssigkeit in der Linse. Das Gleichgewicht zwischen flüssigen und festen Linsenbestandteilen wird dadurch gestört, es kommt zu einer Eintrübung der Augenlinse, die stetig weiter fortschreitet, die gesehenen Bilder verlieren mehr und mehr an Schärfe, schließlich droht die Erblindung.

Die Medizin teilt die Erkrankung Grauer Star von der Erscheinungsform her in verschiedene Stadien ein:

- beginnender Grauer Star: geringe Trübung der Linse
- fortgeschrittener Grauer Star
- prämaturer Grauer Star: weit fortgeschrittene Linsentrübung
- reifer (maturer) Grauer Star: vollständig getrübte Linse
- überreifer Grauer Star: Der dicht braun getrübte harte Kern ist in der verflüssigten Linse abgesackt. Es besteht die Gefahr, das Linseneiweiß durch die Linsenkapsel tritt und eine Entzündung mit hohem Augendruck auslöst.
Die Stadien, in denen die Linse zwar getrübt, der Hund aber noch nicht blind ist, werden auch als immaturer Grauer Star bezeichnet.

Eine weitere Einteilung ist die nach dem Alter des Auftretens des Grauen Stars:

- Kongenitaler Grauer Star ist angeboren (wobei die Definition einiger Quellen auch lautet „kann kurz nach der Geburt auftreten“), er kann erblich (hereditär) oder durch eine intrauterine (Bezeichnung für Prozesse innerhalb der Gebärmutter) Schädigung bedingt sein. Als Erbkrankheit tritt er beispielsweise beim Boston oder West Highland White Terrier auf.
- Juveniler Grauer Star, der bis zum Alter von 6 Jahren auftritt, das jugendlich (juvenil) ist hier etwas irreführend verwendet. Davon betroffen sind überdurchschnittlich häufig Rassen wie Golden und Labrador Retriever, Deutscher Schäferhund, Amerikan Cocker Spaniel, Parson Russell Terrier und andere.
- Seniler Grauer Star, die mit den Veränderungen des Alters auftretende Erkrankung
Der Graue Star tritt jedoch nicht nur im Alter oder durch Erbfaktoren auf, er kann seine Ursachen auch im Diabetes Mellitus, der Zuckerkrankheit (Cataracta diabetica), in Verletzungen (Cataracta traumatica), Entzündungen des Auginneren (Cataracta complicata) oder in Strahlung (infrarot, ultraviolett oder Röntgen) haben.
Für die Behandlung des Grauen Stars ist es nicht unwichtig, die Ursachen zu kennen, denn bei unreifen Katarakten gibt es keine Behandlungsmöglichkeit, es sei denn, eine Grunderkrankung kann rasch und konsequent behandelt werden.
Der reife (mature) Graue Star kann chirurgisch behandelt werden. Hierbei wird die Hornhaut des Auges eröffnet und die Linse entfernt (Phako-Emulsifikation). Hierbei wird das Linseneiweiß (Linsenkern, Linsenrinde) durch Ultraschallwellen zerkleinert und gleichzeitig abgesaugt. Die Linsenkapsel bleibt dabei erhalten, in den verbleibenden Kapselsack kann eine künstliche Linse implantiert werden. Der Schnitt zur Eröffnung der Hornhaut ist sehr klein, nur zwischen 2 und 3 mm lang, beim Tier wird diese Operation in Vollnarkose durchgeführt (beim Menschen meist unter örtlicher Betäubung). Das Sehvermögen des Hundes kann so eingeschränkt wieder hergestellt werden, der Hund ist dann nicht mehr blind, jedoch sehbehindert.
Ob eine solche Operation angezeigt ist, hängt immer vom Einzelfall ab. Grundvoraussetzung ist, dass ein Hund eine Narkose gut überstehen kann, es also keine anderen körperlichen Erkrankungen gibt, die dagegen sprechen. Bei bestimmten Vorerkrankungen des Auges wie Entzündungen der Regenbogenhaut oder Netzhauterkrankungen, sollte nicht operiert werden. Bei sehr agilen Hunden kann es nach der Operation leicht zu Verletzungen (und daraus entstehenden Komplikationen) am operierten Auge kommen. Wie bei allen anderen Operationen, kann es auch bei der Kataraktoperation zu Komplikationen kommen wie nicht bakteriellen entzündlichen Veränderungen, die zu Verklebungen im Augeninneren und Beeinträchtigung des Sehvermögens führen oder wie Schäden bzw. Trübungen an der Hornhaut des Auges, denkbar ist auch ein Riss der hinteren Kapsel der Linse, was spätere Netzhautablösungen begünstigt und selbstverständlich bakteriellen Entzündungen im Innern des Auges (Endophthalmitis), die zur Erblindung führen können.
Auch hinsichtlich des Katarakts bemühen sich Zuchtverbände und Züchter um eine Verringerung der Zahl der auffällig getesteten Tiere aller Rassen. Die einzigen vom VDH anerkannten Untersuchungsergebnisse müssen zwingend von einem dem DOK angeschlossenen ( www.dok-vet.de ) Veterinär festgestellt sein.


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